Montag, 29. April 2013

"Was alle angeht, können nur alle lösen"- Ein Kommentar zur wachsenden Islamfeindlichkeit

Laut einer aktuellen Studie (Vgl. http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-04/islam-bedrohung-studie) sieht die Mehrheit der Deutschen den Islam als Bedrohung an. Als Ursache für die gestiegene Islamfeindlichkeit wird unter anderem der fehlende persönliche Kontakt zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen genannt.  

Als ehrenamtliche Akteurin einer muslimischen Frauenbewegung würde ich ergänzen, dass interreligiöse Dialogveranstaltungen oftmals geringfügig besucht und Bemühungen seitens der Muslime, über ihre Religion aufzuklären und zu informieren, selten tatsächlich gewertschätzt werden. Das mangelnde Interesse für einen friedlich gelebten Islam und die schleichende Tabuisierung von Religionen im öffentlichen Raum führen zu einem stringeten Wachstum von unberechtigten Ängsten gegenüber Muslimen und damit zu einem Konfliktpotenzial für die gesamte Gesellschaft. Im Koran heißt es hierzu: "O ihr Menschen, Wir haben euch von Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, dass ihr einander kennen möchtet. Wahrlich, der Angesehenste von euch ist vor Allah der, der unter euch der Gerechteste ist. Siehe, Allah ist allwissend, allkundig." (29:13)


Gerechtigkeit durch ein ehrliches Aufeinanderzugehen, wachsendes Verständnis gegenüber gelebter Religiösität und eine kritische (Selbst)-Reflexion können dieses Konfliktpotenzial entschärfen. Wichtig ist hierbei vor allem, dass sich alle, Muslime wie Nicht-Muslime, angesprochen fühlen. Denn, wie schrieb Friedrich Dürrenmatt einmal weitsichtig: "Was alle angeht, können nur alle lösen. Jeder Versuch eines Einzelnen, für sich zu lösen, was alle angeht, muss scheitern."(Die Physiker)

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Sonntag, 28. April 2013


AHADITH DES TAGES
Der Prophet (saw) sagt: “Als Allah die Lebewesen erschuf, schrieb Er in Sein Buch, das bei Ihm auf Seinem Thron ist: Meine Barmherzigkeit ist größer als Mein Zorn.”
(nach Abu Huraira; Buckari; Muslim und Tirmidhi)
Das Wagnis in der Liebe ist, die Schwächen des anderen ebenso zu lieben wie seine Stärken, beide gehören untrennbar zusammen...
Der Prophet(saw) berichtet, dass Allah (swt) sagt:
“Die Geschichte von Mir und den Menschen und den Dschinn ist erstaunlich:
Ich erschaffe und ein anderer wird angebetet.
Ich gebe, und einem anderen wird gedankt.
Ich sende das Gute von Mir meinen Dienern herab und ihre Bösartigkeit steigt zu Mir herauf.
Ich neige Mich ihnen mit Meiner Gnade zu und bedarf ihrer nicht, und sie entfernen sich von Mir mit ihren Sünden, und sind doch auf keinen außer Mich angewiesen.
Die Leute, die Mir gedenken, sind die Leute, die bei Mir sitzen, wer also bei Mir sitzen will, der soll Mir gedenken.
Die Leute, die Mir gehorsam sind, sind die Leute Meiner Liebe, und die Leute, die Mir ungehorsam sind, lasse Ich die Hoffnung auf Meine Gnade nicht aufgeben.
Wenn sie bereuen, dann bin Ich ihr Geliebter und wenn sie nicht bereuen, dann bin Ich ihr Heiler.
Ich prüfe sie mit Belastungen, damit Ich sie von ihren Fehlern reinige.
Eine gute Tat ist bei Mir zehnmal so viel wert und vermehre ihren Wert, und eine schlechte Tat zählt wie sie ist, und Ich verzeihe.
Bei Meiner Erhabenheit, wenn sie die Tat bereuen, dann verzeihe Ich ihnen.
Wer von ihnen Mir mit Reue entgegenkommt, den erwarte Ich schon von weit weg, und wer sich von Mir abwendet, den rufe Ich von ganz nah: “Wo gehst du hin? Hast Du einen anderen Gott außer Mir?’”
Quelle Unknown

Mittwoch, 24. April 2013

Was ich bin - Eine Fortsetzung

Sie stand auf, nahm den Papiervogel in die Hand und entzifferte mit ein wenig Mühe die Botschaft eines Fremden. „Lass dich nur in keiner Zeit/Zum Widerspruch verleiten/Weise fallen in Unwissenheit/Wenn sie mit Unwissenden streiten“  Wer war dieser Fremde? Das Publikum verstand nicht so recht, was hier vor sich ging. Weshalb sie sich nicht bewegte, einfach still da stand und schwieg. Und es passierte wie von selbst; sie hatte es geahnt. Wenn wir erschöpft sind und unser Körper nicht mehr kann, dann öffnen wir unser Herz. Wir öffnen es, um es danach wieder so fest zu verschließen, bis ein Teil darin verloren geht.


pardesi pardesi jaana nahi

Fremder, Fremder, geh nicht
mujhe chhodke mujhe chhodke

Lass mich nicht zurück, lass mich nicht  zurück
pardesi pardesi jaana nahi

Fremder, Fremder, geh nicht
mujhe chhodke mujhe chhodke

Lass mich nicht zurück, lass mich nicht  zurück
pardesi mere yaara vada nibhaana

Fremder, mein Freund, halte dein Versprechen
mujhe yaad rakhna kahin bhool na jaana

Behalte mich in Erinnerung und vergesse mich nie


In ihr ist es nun unglaublich still geworden. Vielleicht war es ein Zustand der Ohnmacht. Aber vor ihrem inneren Auge ertönte skurillerweise ein altes indisches Lied aus dem Film Raja Hindustani, das sie beinah vergessen hatte. Als ob das vergangene Ich ihrem heutigen Selbst etwas zu sagen hatte. Das überall fremde; das hin und hergerissene Selbst. Es sprach. Nein, es sprach nicht, es sang.



Aaye ho meri zindagi mein tum bahaar banke

Du bist in mein Leben gekommen wie der Frühling
phoolon ke mausam mein milne aate hai

Du bist gekommen, um mich in der Zeit der Blumen zu treffen
patjhad mein panchhi bankar udjaate hai

Und wenn die Blätter fallen, wirst du zu einem Vogel und fliegst davon
hansti aankhon ko aansu de jaate hai

Aus lachenden Augen kommen nun Tränen
vaada karke bhi na vaapas aate hai

Du wirst nicht zurückkommen, selbst wenn du es versprechen würdest
pardesi mere yaara guzara zamaana

Fremder, mein Freund, die Jahreszeit ist vorbei
use yaad rakhna kahin bhuul na jaana

Behalte dies in Erinnerung, vergiss es nie!


Sie schaute sich alle so gut wie sie konnte an. Jeden Einzelnen. Wie sie bloß da stand. Das Ich. Klein und zerbrechlich, wie ein Streichholz. Die Anderen waren nicht anders; wie sie auf sie starrten, in kindlicher Erwartung auf ein loderndes Feuer. Lauter winzige Streichölzer. Feuer, Feuer, Feuer. Wir wollen es brennen sehen. 

Nicht länger wartend; nicht länger erwartend, nahm sie das Mikrophon in die Hand. Sie war es sich selbst schuldig. Laut und nüchtern, ja, in einem beinah abgeklärten Tonfall, der eher an Kapitulation erinnerte als an Performance, sagte sie plötzlich: WER SEIN EGO ZURÜCKSTECKT VERDIENT DIE MEISTE ANERKENNUNG. UND DOCH ERHÄLT ER DIE GERINGSTE. 

Es brannte. Und wie.


Wenn auch alles andere scheitert, meine Liebe, wir scheitern mit.
Wenn auch alles andere scheitert, unsere Liebe tut es nicht. 

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Montag, 22. April 2013

DAS IST KUNST

"Wer will sich denn so weit hineinwagen in die Welt des anderen? Die Leute wollen sicherlich ein bisschen mitgenommen werden vom Leben des anderen, aber doch immer so, daß sie noch hübsch an der Oberfläche bleiben. Aber sich wirklich auf den anderen einlassen?" (Hadayatullah Hübsch [1])

Quelle raimundsamsonkreativ.blogspot.com


Ausgezogen[2]

Wir waren ausgezogen, den Himmel auf
Die Erde zu holen und hatten gestohlen,
Was die Welt uns nicht freiwillig gab,
Die Welt, das Grab,
In das sie uns hineingelegt hatten in
Arger Selbsttäuschung, wie sie
Sollten wir werden, verkrüppelt von
Tausend Jahren Kadavergehorsam,
Das Raunen im Ohr, wir folgen dir,
Zum Zeugen nehmend, den skrupellosen Arm,
Den kurzes Denken gelähmt,
Emporgehoben zu den dichten Wolken,
So lugten sie in den Nebel,
Und riefen, die anderen sind Schuld,
Machts uns nach, wir süffeln und rauchen
Und schreien das Land zum 3 zu 2 Sieg,
Dreist und feist wieder geworden,
So wollten sie uns zum Lernen zwingen,
Zum Einstudieren der Rituale, der
Qualen, welch Hochgenuss und was für ein
Bitterer Nachgeschmack, o reiß den
Horizont auf, sangen wir im One, two,
Three o'clock four o'clock Rock-Rhythmus,
Und warfen die Kuckucksuhren an die
Tafel, beschmierten uns mit dem Rouge der
Verbotenen Tempel, angespitzt und vernagelt,
Bis uns etwas Besseres einfiel,
Der Fall der Alten, der Zufall der Bewegungen,
Wenn wir uns heiß tanzten und den
Gestanzten Bücherweisheiten den Rücken kehrten,
Als ob die Straße das Heil brächte,
Als ob wir uns verkaufen könnten
An das Gekotze, wisch das weg,
Als ob wir etwas zu verraten hätten
Beim Schlag der Glocke,
Beim Schlagerduell,
Beim Befühlen unserer Wühlmaushaut,
Beim Wühlen in den Plattenstapeln mit ihrem
I'm just a lonely boy, lonely and blue,
Während unsere Augen ertranken im Watt
Vor den Klippen, während das Meer rauschte,
Got myself a crying, talking, sleeping,
Walking Living Doll,
Ach nein, Marionetten wollten wir nicht sein,
Lieber verwildern auf Trampfahrten
Als versauern im Lateinunterricht, in dem
Uns eingebläut wurde: die dem Tode
Geweihten grüßen dich,
Bis uns der Beat an neue Gestade warf,
Der Hoffnungsträger, der sich nicht pervertieren
Lassen durfte, denn der Beat, denn der Beat
Bleibt links, skandierten wir in den
Dumpfen Hörsälen vor magerem Publikum,
Durch den Ruhrpott rasend,
Mit Pot-Zigaretten im staunenden Mund,
Ohne um Erlaubnis zu fragen
Die Polizei und die Bürger,
Ohne uns zu scheren,
Mit wallendem Haar,
Aber verwundert, welch Wunder das Leben bereit
Hielt, wenn du nicht anhältst an der
Ampel, egal wie das Farbenspiel,
Wenn dir der Blitz der hellen Freude
Durch den Kopf zischt und du in den süchtigen
Augen die Losung trägst:
We want the world and we want it
Now, bis wir merkten, dass es keine Gewinner
Gibt, sondern nur schöne Verlierer,
Bis aaaargh I feel good
Aus dem Verstärker krachend fuhr und uns ins
Mark traf, wie kann es weitergehen,
Wenn du stehen bleibst?
Also wurden wir Provokateure,
Teure Vagabunden, Heimatlose, Wanderer,
Also zischelten wir: Ach, diese Minderjährigen,
Oder zerrissen die Pop-Plop-Gedichte
Und warfen die Schnitzel ins Publikum, die
Jagd ist eröffnet,
Also summten wir: Mutter Erde, auf der wir
Alle zusammen sind, mit großen Kinderaugen
Und glänzenden LSD-Pupillen,
Also verschenkten wir unsere Herzen wie Dutzendware,
knipsten mit unseren Lidern
Als steckte dahinter die Kamera des
Inneren Weltalls,
Also waren wir in Tages- und Nachtreisen
Verwegen und unnahbar schön,
Denn der Beat bleibt links,
Denn wir wollten verstehn,
Denn der grenzenlose Raum lockt,
Denn Zeit war auf unserer Seite,
Und so verrammelten wir tollkühn die Rat-
Häuser, suhlten uns tabulos in den
Brackwassern der Flüsse,
Gammelten wir durch die Einkaufsparadiese
Mit dem Motto: Geld spielt keine Rolle,
Also waren wir Zukunft,
Und Zuckung,
Und Verlockung,
Und Verruf,
Und heiter und bunt wie Schmetterlinge,
Und versessen darauf, allen zu zeigen,
Wie hübsch wir waren, wie unwiderstehlich, Draufgänger, Saufbrüder,
Höhlenbewohner des Kiffs,
Mit dem Yellow Submarine jedes Riff umfahrend,
Fahrig und verwahrlost,
Eben die, vor denen uns unsere Eltern
Gewarnt hatten,
Bis alles zu viel wurde,
Bis wir stolperten und fielen,
Weil wir nicht mehr gefallen wollten,
Bis wir alle wurden,
Weil wir nur noch lallen konnten,
Bis das magere Licht jenseits des Liebestales,
Das uns magisch angezogen hatte,
Erlosch, bis wir lasch in den Seilen hingen,
Jeder eine Legende,
Ein Überraschungsei,
Ein Segler durch die Mauern in und außer uns,
Aber verraten von unserer Unfähigkeit,
Mehr zu sein als Schein,
Mehr zu werden als Erden,
Mehr zu geben als Piranja-Leben,
Mehr zu erfahren als wir in 100 Jahren
Lernen könnten, entkernen könnten,
Erwärmen könnten, umschwärmen könnten,
Ach, das Bild, das wir von uns machten,
Zerfloss in bleierner Stille,
Unser Wille Ohnmacht,
Ausgelacht wurden wir von den Größen,
Verachtet, weil wir uns entblößten,
Selten auch beweint,
Eingedenk der Lieder: wo meine Sonne scheint,
Und wo meine Sterne stehn,
Da kann man der Hoffnung Land und der
Freiheit Licht in der Ferne sehn,
Aber zu viele kamen nicht an,
Zu viele verrottet, verstorben, verlassen,
Zu viele verwirrt, verirrt, verwest,
Aber einige haben die Suche nach der blauen
Blume nicht aufgegeben,
Einige, die schweben, die heben immer wieder
Die Steine auf, die auf ihren Weg gerollt
Werden wir Groll und Laster, Hohn und Zaster,
Wanderer, kommst du an da,
Dann höre auf den, der sah,
Der nicht abgespritzt wurde,
Von fremder oder eigener Hand,
Der den Verstand schärfte,
Der sich impfen ließ gegen den Ausverkauf,
Der nicht aufhört zu fragen,
Was die Sagen zu verkünden haben,
Was die heiligen Schriften offenbaren,
Von Eingebungen heimgesucht und nicht verflucht,
Immer auf der Suche, immer in Bewegung,
In Erregung nicht verharrend,
Auf Schlangen nicht starrend,
Von Erinnerung zehrend,
Sich über's Gestern nicht beschwerend,
Lernend und lehrend,
Die Habgier verzehrend,
Die Eifersucht verzehrend,
Den Neid verzehrend,
Den Hass verzehrend,
Die Feindschaft verzehrend,
Das Dunkle verzehrend,
Wie Feuer auf dem Berg der großartigen Toten,
Wie Schneeflocken auf den Wiesen der schönen Tage,
Wie ein Laserstrahl, der auf die Stirnbänder
Graviert: Come on baby light my heartbeat,
Heart Beat Art Beat Hard Beat Start Beat
Start Beat Bbbbbbbbbbeat
It.


[1] http://hadayatullah.de/lyrik/unsortiert-1/ausgezogen/




[2] Quelle: http://lyrikzeitung.com/2011/02/19/87-immer-hubsch-an-der-oberflache-bleiben/
 

 

EIN GRANATAPFELHAUS – in Anlehnung an Oscar Wilde

Sie stand inmitten ihres Meisterwerkes: Ein Haus aus Granatäpfeln. Eine Sekunde lang überlegte sie, warum es so wenige Wörter gab die mit Ä anfingen, obwohl Wörter mit Ä nicht nur schöner klangen, sondern auch schöner aussahen. Generell waren ihre diese süßen kleinen Pünktchen auf dem Ä wie eine Zierde für die gesamte Buchstaben-Industrie. Dann, weniger als eine Sekunde, kam ihr die Türkei in den Sinn, vermutlich weil Türken mit den Pünktchen spielen und sich damit schmücken, wie die Deutschen es hätten tun sollen. Sprache. Was ist Sprache ?


Ä.: Verstehen Sie unsere Sprache?

A: Nicht alles, aber das Wichtigste.

Ä: Wie können Sie wissen was wichtig ist, wenn Sie nicht alles verstehen?

A: Ähm…


Sprache kann überwältigend sein, wenn man sie vollkommen begreift.


Aber nicht abschweifen. Da stand sie nun inmitten ihres Werkes: Überall roch es nach Granatäpfeln oder frischem Granatapfelkuchen, aber es würde nicht viel länger dauern (so ihre Befürchtung) da käme der ganze wohlwollende Geruch einem Schimmelpilz gleich; nachdem die Gärung eingetroffen und darüber hinaus Zeit vergangen wäre. Obwohl Granatäpfel zu jener Zeit als Mangelware galten, wurden sie von der Mehrheit nicht wertgeschätzt, wurden sie nicht als Mangel begriffen.


In dieser Welt aus purem Zucker fragt dich niemand nach Granatäpfeln. Jeder weiß, dass es wenige von ihnen an diesem Ort gibt, aber sie würden sie eher verkennen und verspotten, als sie zu begreifen und anzunehmen. Noch nicht einmal die Ästhetik stach ins Auge. Die Kunst des Verlassenen.


Also stand sie immer noch da,  inmitten ihres Werkes, und schwieg.

Quelle Unknown

Samstag, 20. April 2013

Schau auch du zurück in Liebe- in Memorian H.H.

Wir haben ein Glas Wasser getrunken
Das Leben begossen
Die Weiten gesehen
Die ein Meer haben kann
Was haben wir nicht mit dir gesehen
Wissen/ Gaben/Aufgaben/Erfolg/Wahnsinn 
Freundschaften/Ideen /Helden/Ironie
Rätsel/Sorgen/Ränke/Sinn/Genie
Gott

Was haben wir nicht mit dir gesehen

Erkenntnis/Liebe/Fassade/Einheit/Leere/Paläste/
Kämpfe/Leben/Leid/Kriege/Krankheit/Glanz/Schatten
Poesie/Kunst/Lügen/Elend/
Kraft/Gnade/Wissen/Licht
Gott

Und irgendwann war dieses Glas Wasser leer
Dieses eine Glas Wasser, das unseres war
War leer
Mit dem Glas kam die Einsicht
Dass wir nichts mehr in uns haben
Das uns wirklich weiter bringen kann

Was haben wir nicht gesehen

Mit dem Glas kam die Einsicht
Dass vieles vergangen ist
Das zurück bleiben wird
Was haben wir nicht gesehen
Das Bleibende
Das Vergehende
Transzendenz
Unsichtbar
Uns

Dann sahen wir uns um
Uns überkam ein Gefühl von Melancholie
Wie es all die überkommt
Die am dürsten waren
Die am Meer waren
Die alles gesehen haben
Und ihr eigenes Glas Wasser tranken
Wie das einzige, das zu trinken sich lohnt
Wasser
Erkenntnis

Was haben wir nicht gerungen
Mit uns selbst
Mit der Welt
Haben vom Wandel gesungen

Meere/Marmor/Revolutionen
Wahrheit/Wirkung/Weisheit/Eis/ Tränen
Niedergang/Aufstand/Tod/ Schnee
Gott

Liebe für alle
Liebe/Liebe/Liebe
Frieden bei Ihm
Was haben wir nicht gedacht
Wie weit wir kommen
Wie weit

Jetzt sitzen wir hier
Zurückgeblieben
Und wissen nicht ob wir
Höher fliegen können
Ob wir es wert sind
Weiter in die Decke und Gnade
Seiner Liebe gehüllt zu werden
Ob wir es wert sind
Dorthin zu gelangen wo die sind
Die schon gestorben
Heilige Liebende Unantastbare
Wo waren wir
Und wo waren sie

Wir haben ein einziges Glas Wasser getrunken
Das weite Meer gesehen
Doch sie
Haben das volle Meer getrunken
Lange schon
Kein Glas mehr gebraucht
Keine Form
Nichts
Nichts, das sie bräuchten 
Um bedingungslos zu vertrauen
Wir sitzen hier
Werden wir je
Mithalten können
Fragen wir uns und starren auf das leere
Glas
Spüren den Wind
Können das Meer rauschen hören
Stehen auf
Gehen hinaus

Wasser

Einfach nur Wasser

Sind wir es wert
Fragen wir uns
Bis es leise anfängt zu
Regnen

Quelle Unknown