Klack.
Klack.
Klack.
Wer
hatte ihr das Licht genommen? Sie dachte nach und vermutete, dass Gedanken
Wirklichkeit werden würden, sollten sie das Denken beeinflussen können, und
ihre Gedanken waren ja ein Teil ihres Denkens. Also hörte sie auf damit. Keine
Gedanken. Nichts durfte von ihr kommen, sie wurde unsichtbar.
Klack
Klack
Klack
Ging sie
wirklich? Ist sie je gelaufen? Saß
sie nicht seit einer Stunde da, seit einer ganzen Stunde, und starrte auf die
Decke? Bewegungslos? Hier. Jetzt. Wo war sie?
Du schaust auf die Decke
Spürst deinen eigenen Atem nicht
Bist kalt
Erstarrt
Erzittert
Blank
Leere Fläche
Du schaust
Bleibst schauend
Bleibst
Antriebslos
Inmitten eines
Vakuums
Die Zeit bleibt
Du bleibst
Stehen
Liegen
Alles gleich
Du hast
Deine
Zeit
Verloren
Nein, sie ging
nicht. Aber sie starrte auch nicht auf die Decke. Sie schrieb. Wirklich. Also sie
schrieb ein wenig. Eine der wenigen Sichtweisen, die noch interessanter waren als
die Sicht des Gehenden, war die Sicht des Tippenden. Sie tippte.
Tack
Tack
Tack
"ICH. Verdammt, ICH, bin in der Lage einen
Text zu schreiben ohne auf die Tastatur zu gucken; einen TEXT. EINES TAGES gehen
meine Fingerkünste sogar so weit, dass ich weltbeste Sekretärin werde, ICH: ICH.
Eine Art Diktiergerät, Diktatorin im Fingerspitzengefühl. Das ist besser als
meinen Doktor in Psychologie zu machen und alle fragen mich, wenn der
Herzschrittmacher nicht mehr funktioniert, Frau
Doktor, Frau Doktor, wir hörten Sie seien Doktorin, bitte machen Sie ihn heile!
Machen Sie, dass sein Herz schlägt! Machen sie dass es tickt und Frau Doktor
wird verlegen, sie würde doch lieber ein Niemand sein, und just in diesem
Moment kommt ein Knabe und sagt; Sie ist gar kein ECHTER DOKTOR! Und just in
diesem Moment kommt dann die Stimme aus dem Mikrophon:
Die
innere Uhr
Die
innere Uhr
Tickt
Tickt
Tickt
Tickt
nicht mehr
Tickt
nicht mehr
Tickt
nicht mehr
Tick
Da denkst du dir: Gut, dass du mit 10 Fingern
nur diesen Text schreiben musst und dass du diese paar Seiten nicht einmal
ausdrucken musst, um sie dann zu tackern- oder zu vertickern, du musst einfach
nur tippen, nicht weiter rackern, deinem Name nicht alle Ehre machen, einfach,
einfach, das sein was du wirken kannst, wer du bist, ein Diktier-Mir-Ich! In
diesen Augenblicken freust du dich keine Doktorin zu sein,
Keine Diktatorin,
Du
Die
innere Uhr
Die
innere Uhr
Die
innere Uhr
Tickt
Tickt
Tickt
Tickt nicht mehr"
Sie starrte also auf die Decke. Sie hatte nichts
geschrieben. Sie befand sich in einem Traum, einem traumlosen Traum. Einem
schlaflosen Schlaf. Sie war tot.
Dann fuhr sie jemand an. Sie selbst. Sie erwachte. Und
sah sie: Die unsichtbare Treppe. Es
war ihr beinahe unheimlich. Doch sie war da.
Stell dir vor
Du läufst eine lange Strecke
Du weißt wo du hin willst
Du bist auf dem Weg
Aber du siehst die Treppe nicht
Du stehst auf ihr
Du gehst auf ihr
Du bist beinahe
Ein Teil von ihr
Aber die Treppe ist
Unsichtbar
Die Treppe ist unsichtbar
Du schaust geradeaus
Immerzu geradeaus
Und dann suchst du
Den Boden unter deinen Füßen
Du atmest tief ein
Und tief aus
Suchst etwas in dir
und um dich herum
etwas, das es nicht
zu geben scheint
Etwas, das da ist
Denn du stehst ja da
Und geradeaus
Ist oben
Du fragst dich ob du
Fliegst
Aber du stehst da
Die Treppe ist unsichtbar
Du weißt nichts über die Stufen
Nichts über das Feuer unter
Und über dir
Nichts weißt du wirklich
Du atmest tief ein
Atmest tief aus
Blickst schier geradeaus
Einen Weg bist du
Bereits gegangen
Du hast nichts bemerkt
Warum jetzt?
Warum suchst du den Boden
Unter den Füßen?
Was da passiert ist
Seltsam
Du setzt dich hin
Auf einer unsichtbaren Treppe
Welche Gefahren da oben lauern?
Welche Gestalten da oben lauern?
Du spürst tief in dir einen Stich
Als ob jemand dein Herz gesehen
Als ob jemand dein Herz gesehen
Du spürst deinen eigenen Atem
Spürst wie du herunterfällst
Und fällst
Und fällst
Und fällst
Aber du fällst nicht
Die Treppe hat sich nicht bewegt
Kein Stück
Die Treppe bleibt unsichtbar
Du bist ein Teil von ihr
Und du bleibst erst einmal
Eine Weile sitzen
Bis es
Von selbst passiert
Das fiel ihr über
die Lippen und ihr Körper begann sich zu regen. Sie spürte ihren eigenen Atem,
hörte ihr Herz klopfen. Ihr wurde gänzlich warm ums Herz, der Raum wurde hell,
der Wind wehte in ihr Gesicht. Und nun erst wurde sie sich Ihrer Schmach
bewusst. Ihres unverdienten Glückes bewusst. Sie sah wo sie war. Sie sah wer
sie war. Sie sah die Rose, die fast verwelkt war. Sie begoss sie mit Wasser.
Wasser. Wasser. Wasser. Was hatte sie getan? Warum war sie so blind? Sie drehte
sich um, sie bewegte sich, sie weinte und weinte und weinte. Und weinte. Sie
war der glücklichste Mensch auf der Welt.
Was war passiert
Dass ich mich lähme
Ich war verwirrt
Dass ich mich schäme
Was für ein Schmerz
In uns und um uns herum
Was für ein Leben
In uns und um uns herum
Was würd ich geben
Was würd ich tun
Was würd ich warten
Was würd ich ruhn
Eine Sekunde Dein zu sein
Eine Sekunde bei Dir allein
Was würd ich tun
Um echt zu sein
Eine Sekunde bei Dir allein
Was würd ich schweigen
Jahrelang
Was würd ich weinen
Tagelang
Alles für dieses Wahre
Für dieses echte Sein
Für diese Erkenntnis
Mehr als echt zu sein
Für diese Erkenntnis
Bei Ihm allein
Ich würd aufhörn
Mich anzusehen
Ich würde endlich
In den Spiegel gehen
Ich würde aufhörn
Ein Bild zu sein
Ich würde anfangen
Ich allein
Bei Ihm zu sein
Bei Ihm zu sein
Bei der Wahrheit
Bei Ihm allein
Bei der Wahrheit
Bei Allah allein
Bei al Wajab Al Wujud
Bei dem einen Licht
In tausenden von Lichtern
Bei der einen Washeit
In tausenden Gesichtern
Bei dem das immer ist
Und immer ist gewesen
Bei dem einen Licht
Aus dem wir unser Leben nehmen
Der uns
alles gibt
Und dem wir nichts
können geben
Bei Ihm
allein
Bei Ihm
allein
Ich habe
aufgehört
Ein Bild zu
sein
Ich war ein
Reisender
Und meine
Reise
Führte zu
Dir
Zu Dir allein...
Quelle Unknown. Jamaat Ahmadiyya Rabwah/Qadian |
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