Freitag, 22. März 2013

DER NEUE MENSCH

Samstagabend, ich schalte den Fernseher ein. Es läuft irgendeine Castingshow, ich zappe weiter, eine Indianer Jones Verfilmung. Zapp. Das Leben des Che Guevara. Zapp. Der wundersame Hulk, Spider Man, die drei Musketiere. Heute ist Helden-Tag.
Ich lasse irgendeinen Film im Hintergrund laufen und schreibe an meinem Aufsatz über die Idee des neuen Menschen. Meine  Cornflakes ohne Milch und eine Schüssel Studentenfutter  liegen auf dem Couchtisch. Es passt einfach zu gut. Dieser Aufsatz, Nietzsche, Kafka und Freud. Novalis und Goethe: Sie alle träumten von ihm, dem neuen Menschen und da wird uns, dem vom Alltag getrübten Menschen, die fantastische Welt der Helden gezeigt - Wie sie retten und Taten sprechen lassen.
Manche können fliegen, einige die Wände hoch laufen, aber alle haben sie eins gemeinsam, dass sie die Welt verändern. 
Sie flüstern uns zu: Was macht ihr ohne uns? Was würdet ihr ohne uns tun? Und zugleich wissen wir: Wir bräuchten euch nicht, wären nicht die Fieslinge unter uns, die Bösewichte, die Faulen, die Heuchler, die Intriganten. Kurz: die Egoisten.


Und während ich vom neuen Menschen schrieb und mir Gedanken darüber machte, was dieser neue Mensch eigentlich sein könnte, wenn er keine Superkräfte hätte und auch nicht die nötigen Pferde und Kanonen, da trat jemand in mein Zimmer.



Ich war überwältigt.

Ich wusste nicht woher er kam, aber er war da und ich konnte kein Wort rausbringen.

Salam“ sagte er.
 „Frieden“.

Ich reagierte nicht.
Ich versuchte irgendetwas zu sagen, aber war sprachlos.

Er hatte eine überwältigende Ausstrahlung und ich wusste, dass das kein gewöhnlicher Mann war.

Sein Gesicht war schöner als alle Gesichter dieser Welt- Er war nicht von dieser Welt.

Es schien so, als ob der Raum erhellt wurde. Der Fernseher war längst nicht mehr zu hören.

Es war eine absolute Stille im Raum, als ob die Zeit stillstand. Alle Belanglosigkeiten, alle Berieselungen, alle Unruhe aus dem Raum war verschwunden.

Ich sah ihn einfach nur an.

Das war der neue Mensch, wusste ich.

Das war der neue Mensch.

Voller Liebe im Ausdruck wusste ich, dass er es war, der den Frieden verkörperte. 
Er war es der Taten sprechen ließ.

Ich sammelte mich, blickte auf und kurz bevor ich was sagen konnte, sah ich nichts mehr.

Er war verschwunden. Möglicherweise spielte sich das alles in Millisekunden ab, ich weiß es nicht mehr, es ging alles zu schnell, um es zu begreifen.

Ich hatte aber ein Wort auf den Lippen, in meinem Herzen, es war einfach da und ich wusste, dass es sein Name war. Muhammad.

Muhammad, Friede und Segnungen Gottes seien auf ihm.

Das muss er gewesen sein.
Quelle Ahmadiyya.de


5 Kommentare:

  1. Haben Sie diese "Vision" von Gott erhalten? Oder ist das "nur" ein Gedicht?

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  2. eine fiktive kurzgeschichte, also nix von beidem ;-)

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  3. Kurzgeschichte oder Gedicht. Ist kein großer "Unterschied". Ausserdem kann ich es ja nicht wissen. Bin doch nur ein trauriger "ausländischer" Mann... ;)

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  4. Sehr schön! MashAllah, hier gibt es ja vieles zu entdecken.

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