Dienstag, 2. September 2014

Hier

Jetzt hier und gerade
Hier und nirgendwo anders
Vor deinen Augen
Stehst du auf
Gehst auf den Zenit
Und bleibst
Jetzt hier und gerade
Vor deinen Augen
Und nirgendwo anders
Hörst du das Flackern stören
Den nackten Schmerz brennen
Die quälenden Blicke ziehen
Das hölzerne Lodern zerfallen
Schwer wie Blei
Und siehst das Ganze
Elend dabei
Jetzt hier und gerade
Vor deinem Willen
Vor deiner Zeit
Winkt dir dein Ich
Und beginnt hier zu weinen
Jetzt hier und gerade
Hier und nirgendwo anders
Schaust du auf sie hin
Und siehst Worte
Die in die lauteste Nacht
Hineingesprochen werden
Lauter, klarer, deutlicher
Als alles andere
Was du zuvor sahst
Was du zuvor gefühlt hast
Was du zuvor spürtest
Größer als jedes Atom
Als jede Bombe 
Als jeder Streit
Worte die sich niederbeugen
Worte die sich verneigen
Im Gebet
Die sich verlieren
Und sich vereinen
Die hier bleiben
Und nicht aufhören hier zu sein
Jetzt hier und gerade
Siehst du Tote lebendig werden
Rufer das Meer umtreiben
Aussätzige und Verwundete
Wachsend zu Kräften kommen
Weiße in die Steine meißeln
Das Gesicht mit Sand einreiben
Die ersten Schritte gehend, schweigen
Jetzt hier und gerade
Siehst du sie zu Ihm geleiten
Siehst du Ihn dabei
Wie Er sie zu sich nimmt
Fest am Arm packt
Und nicht mehr loslässt
Während du noch weinst
Wie Er sie zu sich führt
Sie mit Seinen Gaben überschüttet
Während du noch weinst
Hier und gerade
An diesem Ort
Siehst du diesen Raum
Größer werden
Diese Tage heller werden
Diese Körper leichter werden
Und diese Wahrheit stärker
Jetzt hier und gerade
Oder es ist aus mit Hier
Aus mit Jetzt
Und vorbei


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